Wenn der Nebenjob zum Hauptjob werden soll


Nebenjobs sollen in der Regel dazu dienen, den Lebensunterhalt absichern zu helfen.

Die Zeiten, dass nur einfache Jobs im Nebenberuf ausgeübt werden, sind lange vorbei und nicht selten macht die Nebentätigkeit den Beschäftigten so viel Spaß, dass sie ihn zum Hauptjob machen wollen. Wie gelingt dies?

Was ist ein Nebenjob?

Ein Nebenjob ist in der Regel eine Tätigkeit, die einen gewissen Stundenumfang oder den Verdienst von 520 Euro nicht überschreitet. Ausnahmen sind Tätigkeiten, die Studenten beispielsweise neben ihrem Studium aufnehmen und die so flexible Arbeitszeiten haben, dass Schule, Studium oder Hauptjob trotz Zusatzjob nicht leiden.

Die Tätigkeiten sind nicht definiert. Meist steigen Jobber mit Tätigkeiten wie Zeitungaustragen oder Prospekte verteilen ein. Es können aber auch sehr verantwortungsvolle Aufgaben in Buchhaltung, Handel oder in der Kreativbranche sein, die Nebenjobber übernehmen.

Vom Hauptjob ist der Nebenjob dadurch abzugrenzen, dass er auf geringfügiger oder Honorarbasis ist, es aber einen versicherungspflichtigen Hauptjob gibt.

Arbeitnehmer, die nicht im erlernten Beruf arbeiten, gelten nicht als Nebenjobber, wenn sie mit ihrer Stelle das Haupteinkommen erzielen oder die meiste Arbeitszeit darin verbringen.

Selbstständige oder Freiberufler können Nebentätigkeiten ausüben und festangestellt sein.

Nebenjob zum Hauptjob machen

Besteht Interesse daran, den Nebenjob zum Hauptjob zu machen, gilt es als erstes, mit dem Arbeitgeber zu sprechen. Nur wenn dieser auch einverstanden ist, lässt sich der Stundenumfang ausweiten. Stimmt der Arbeitgeber zu, ist eigentlich schon alles getan. Gibt es aus betrieblichen Gründen keine Möglichkeit, die Stelle auszuweiten, bleibt nur, sich bei Unternehmen zu bewerben, die Bedarf an Arbeitskräften in diesem Bereich haben und die erworbenen Kenntnisse glaubhaft zu präsentieren.

Bewerbungstipp: Die Berufserfahrung die gewonnen wird, muss nicht unbedingt mit dem Stellenumfang angegeben werden. Minijobs und Nebentätigkeiten können im Lebenslauf genauso aufgelistet werden wie andere berufliche Zeiten, Ausbildungen usw. Im Anschreiben sollte der Nebenjob dann in den Vordergrund rücken, auch hier muss nicht hervorgehoben werden, dass die Arbeiten „nur“ stundenweise ausgeführt werden.

Höhere Ziele im Nebenberuf

Wer Spaß an seiner Arbeit hat, möchte sich auch weiterbilden. Viele Seminare können einen fehlenden Berufsabschluss zwar fachlich kompensieren, abrechnungstechnisch wird man aber der ewige Helfer bleiben. Daher streben viele Arbeitnehmer in Nebenjobs oder Helferstellen an, mit der Externenprüfung den Berufsabschluss zu erlangen.

Die Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung legt die prüfende Stelle fest (IHK, Handwerkskammer o.ä.). Üblicherweise wird eine gewisse Berufserfahrung vorausgesetzt. Für Nebenjobber ist es ratsam, im Vorfeld prüfen zu lassen, ob die Nebentätigkeit für die Prüfungszulassung anerkannt wird.

Die Prüfung selbst entspricht der, die auch Auszubildende und Umschüler absolvieren. Die externen Prüflinge haben nur nicht die Ausbildung durchlaufen, sondern müssen sich selbst auf die theoretischen Prüfungen vorbereiten. Bildungsanbieter stehen hier mit Vorbereitungsseminaren zur Seite. Diese Seminare sind förderfähig. Die Prüfungstermine und -orte, können bei der zuständigen Stelle in Erfahrung gebracht werden.

Die Vorteile des Vorbereitungskurses

Der Vorbereitungskurs wird von erfahrenen Dozenten gegeben. Diese sind oft sogar selbst als Prüfer tätig und kennen die Ausbildungsverordnungen und Prüfungsvorschriften sehr genau. Sie weisen auf besonders wichtige Themen hin und vor allem auf die Besonderheiten in den Prüfungen. Oft neigen die Kammern dazu, ihre Fragen so zu formulieren, dass kleinste Unaufmerksamkeiten zu Missverständnissen führen. Die Art der Fragestellungen wird in Musterprüfungen trainiert und üblicherweise werden Prüfungen auch mindestens einmal unter Echtzeitbedingungen geübt, um den Seminarteilnehmern auch das Zeitgefühl nahezubringen und ihnen Tipps für eine erfolgreiche Prüfung zu geben.

Die Kosten für die Externenprüfung und die Kurse können von der Arbeitsagentur übernommen werden. Die Anträge hierzu kann der Arbeitgeber stellen, aber auch die interessierte Privatperson selbst. Im Qualifizierungschancengesetz ist ganz klar definiert, wer gefördert werden kann und dass Berufsabschlüsse bei der Entscheidung über Fördermittel eine besondere Priorität genießen, weil sie den Fachkräftemangel aktiv bekämpfen.

Tipps für die Prüfung

Lernen ist natürlich das Wichtigste. Doch Lernen allein, reicht manchmal nicht. Um die Prüfung erfolgreich abzulegen, müssen die Prüflinge ggf. noch an ihren mentalen Nebenbaustellen arbeiten. Wer sehr aufgeregt ist, sollte üben, wie er entspannen und ruhiger werden kann. Es gibt hier zahlreiche Tipps im Internet, doch die meisten Anregungen sind nicht in wenigen Stunden oder Tagen umsetzbar. Mit dem Mentaltraining sollte also frühzeitig begonnen werden, damit die Techniken verinnerlicht sind und auch wirklich zu Konzentration und Ruhe führen.

Prüfungsangst ist mehr als Aufregung. Wer hierunter leidet, braucht eine sehr lange Vorlaufzeit, um dagegen anzugehen und professionelle Hilfe. Übrigens lohnt sich ein Gespräch mit der Krankenkasse. Diese haben Prüfungsangst als ernstzunehmendes Problem erkannt und sehr gute Angebote erarbeitet, Betroffenen zu helfen.

Am Tag vor der Prüfung wird die Aufregung schon groß sein, trotzdem ist es wichtig, ausreichend zu schlafen. Vom Einsatz von Medikamenten ist abzuraten, außer der Arzt empfiehlt dies ausdrücklich. Damit beim Einlass nichts schiefgeht oder wichtige Utensilien auch wirklich eingepackt sind, sollte die Tasche am Vortag gepackt werden.

Mit dem Prüfungsstart beginnt in den meisten Fällen die Hektik. Die Zeit ist für den einen reich bemessen, für den anderen eher knapp. Knifflige Fragen können da schon einmal ziemlich aufhalten. Ein hilfreicher Tipp ist es, im ersten Durchgang nur die Fragen zu beantworten, bei denen man die Lösung sicher weiß. Die anderen können markiert werden. Dabei können Farben helfen, weil es gelingt mehr Fragen zu beantworten, wenn im 2. Durchgang die Fragen vorgenommen werden, über die etwas nachgedacht werden muss, die aber lösbar scheinen. Erst im dritten Durchgang kommen dann die harten Nüsse dran. Mit dieser Technik dürften am Ende hoffentlich nur wenige Fragen unbearbeitet bleiben. Es erfordert etwas Disziplin, Fragen zu markieren und zu überspringen. Wer aber daran denkt, was es bedeutet, an Frage 3 von 100 vielleicht schon vierzig Minuten zu tüfteln, erkennt den Sinn in der vorgeschlagenen Taktik vielleicht eher. Statt farbiger Stifte, können zum markieren auch Zahlen verwendet werden, die z.B. den Schwierigkeitsgrad widerspiegeln.

Essen und Trinken nicht vergessen! Vor allem ein Getränk darf nicht fehlen, denn Flüssigkeitsmangel führt leicht zu Kopfschmerzen, die die Konzentration beeinflussen. Ein Snack hilft zum Ende der Prüfung noch einmal zu pushen. Müsliriegel bieten sich hier an, weil sie mit Kohlenhydraten schnell wirken, mit Ballaststoffen aber auch lange sättigen.

Prüfung bestanden? Herzlichen Glückwunsch. Damit ist der Berufsabschluss erreicht und unterscheidet sich in keinster Weise von dem, der Absolventen von Ausbildungen oder Umschulungen.


Bild: pixabay.com ID 3087585



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