Diese Frage sollte vor jeder Bewerbung stehen. Denn einen Job zu bekommen ist eine Sache, ihn auch zu behalten, eine ganz andere. Doch gerade bei einem Nebenjob ist es wichtig, ihn auch zu behalten, da der Bewerbungsaufwand ansonsten in keiner Relation zum Verdienst steht. Wenn man bspw. 50 Euro für 10 Bewerbungen ausgibt und eine davon zum Erfolg führt, dann 520 Euro verdient und den Job wieder schmeißt, dann hat man immerhin 10% seines Verdienstes bereits ausgegeben, bevor ein Cent verdient war und überdies Zeit investiert.
Beschäftigen Sie sich also ganz genau mit der Frage, was Sie wollen und zu welchem Zweck. Gerade wenn Sie eine dauerhafte finanzielle Unterstützung durch einen Zweitjob oder Minijob brauchen, sind die Überlegungen wichtig: Was können Sie? Was wollen Sie? Was ist neben Ihrer Haupttätigkeit machbar?
Wenn Sie täglich 9 Stunden arbeiten und einen Arbeitsweg von 30 Minuten haben, sollten Sie sich sehr genau überlegen, ob Sie morgens um 4 Uhr tatsächlich Zeitungen austragen wollen. Und wer Schicht arbeitet, für den ist ein Wochenendjob in der Gastronomie mit unsicheren Arbeitszeichen auch nicht ideal.
Denken Sie immer daran, dass Sie Erholung brauchen. Eine permanente Belastung ohne Ruhe- und Erholungsphasen geht selten lange gut.
Am meisten Spaß macht es, wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die einem liegen bzw. die man kann. Für die wenigsten Menschen sind stupide und eintönige Arbeiten erstrebenswert. Warum also nicht die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben nutzen. Für leidenschaftliche Autofahrer bieten sich zahlreiche Nebensjobs als Fahrer oder Beifahrer an. Wer hingegen privat schon nicht gerne fährt, der sollte es auch nicht zum Nebenberuf machen. Sie haben ein Händchen für Kinder? Dann ist eine Abendbeschäftigung als Babysitter vielleicht richtig? Sie haben eine bürokaufmännische Ausbildung, arbeiten aber in einem anderen Bereich? Vielleicht kann ein Nebenjob in diesem Bereich sogar helfen, eine Anstellung dort zu finden.
Sie sind nicht der oder die Einzige auf der Suche nach einem Nebenjob. Das muss jedem Bewerber bewusst sein. Je nach Art kann es sein, dass es auf einen Minijob deutlich mehr Bewerber gibt, als auf eine reguläre Stelle. Das liegt daran, dass eben nicht nur Berufstätige einen Zweitjob suchen, sondern Schüler, Studenten, Rentner, Hausfrauen/-männer und Mütter oder Väter mit kleinen Kindern sich auf diese Jobs bewerben, um die Familienkasse aufzubessern. Sie brauchen also Geduld, wenn Sie sich um einen Zweitjob bewerben. Halten Sie die Augen offen – viele Unternehmen schreiben ihre Stellen gar nicht aus, sondern hängen nur einen Zettel ins Schaufenster oder ans schwarze Brett. Es lohnt sich also, wachsam zu sein.
Für ein geringes Zweiteinkommen klingt das nach sehr viel Aufwand – und ist es auch. Deswegen ist die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit so wichtig. Wägen Sie genau ab, ob der Aufwand, den Sie betreiben müssen, den Nutzen rechtfertigt. Übers Knie brechen sollte man die Entscheidung, einen Nebenjob anzunehmen, nicht.