Effektiv gesehen spielt es keine allzu große Rolle, ob Sie sich beispielsweise auf eine Vollzeit-, eine Teilzeitstelle oder auf einen Mini- respektive Nebenjob bewerben möchten – ein Foto gehört zu jeder vernünftigen Bewerbung dazu. Ob man nun aber tatsächlich echte Abzüge von einem professionellen Fotografen für einen Minijob verschicken möchte, oder ob ein vernünftig bearbeitetes Digitalfoto nicht denselben Zweck erfüllt, muss zunächst jeder für sich selbst entscheiden. Doch egal ob Abzug oder Scan – die Grundregeln in Bezug auf das Bewerbungsfoto bleiben stets dieselben.
Eine Journalisten-Weisheit sagt so schön: „Bild schlägt Text“ - und passenderweise trifft das auch auf das Bewerbungsfoto zu. Natürlich ergattert niemand, der zwar ein tolles Foto, aber sonst keine Qualitäten aufzuweisen hat, mal eben so einen Job. Aber derjenige, der es darüber hinaus auch versteht, sich auf einem solchen Foto gekonnt in Szene zu setzen, hat definitiv Vorteile gegenüber den anderen Bewerbern. Aber wie sollte so ein Bewerbungsfoto denn nun eigentlich aussehen? Worauf sollte man achten, wenn man sich ablichten lässt? Welche Kleidung sollte man tragen? Und warum verspricht ein sogenanntes Halbportrait den potentiell größten Erfolg?
Zu klein sollte ein solches Bewerbungsfoto nicht sein – zu groß aber hingegen auch nicht. Idealerweise entspricht ein Foto dem sogenannten „goldenen Schnitt“. Damit bieten sich die Formate 6:4 oder 9: 6 ganz besonders an. Zudem gelten hochformatige Bilder auch heutzutage noch immer als Standard – doch je nach Job muss man sich nicht zwangsläufig an diese Standards halten.
Farbige Bilder wirken oft freundlicher, während die schwarzweiße Variante in der Regel seriöser rüberkommt. Wer sich bei der Farbwahl von Hintergründen und Kleidung nicht sicher ist, sollte die schwarzweiß Bilder einfach mal testen und erst danach eine finale Entscheidung treffen. Denn auf der einen Seite kann man mit Farben viel erreichen – aber eben nicht nur im Positiven. Schwarzweiß Bilder können hingegen sehr schmeicheln: Augenringe, Pickel und Fältchen verschwinden einfach – und das ganz ohne aufwändige Bildbearbeitung. Letztlich ist und bleibt diese Frage aber natürlich eine reine Geschmackssache.
Klassischerweise gehört ein professionelles Bewerbungsfoto auf die erste Seite des Lebenslaufes. Manch einer positioniert es hingegen lieber auf dem Deckblatt – nur macht ein Deckblatt für eine Bewerbung um einen normalen Nebenjob bekanntlich eher wenig Sinn. Der Grund dafür: Das Deckblatt findet oftmals nicht so große Beachtung – der Lebenslauf ist hingegen das, was wirklich zählt. Als Klassiker in Bezug auf die Positionierung gilt übrigens rechts oben auf der ersten Seite des Lebenslaufes. Aber natürlich steht es Ihnen frei, das Bild auch woanders zu positionieren. Doch eines sollten Sie immer beachten: Sie selbst sollten auf dem Bild immer zum Text schauen – und nicht davon weg.
Und hier noch ein wichtiger Hinweis: Durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz AGG) ist das Einreichen eines Bewerbungsfotos nicht mehr Standard und erforderlich. So sollte auch eben jenes keinen Einfluss auf die Entscheidung des Personalverantwortlichen haben. Dennoch kann es das Gesamtbild einer Bewerbung komplettieren.
Lächeln macht sympathisch. Allerdings sollte es keinesfalls zu verkrampft beziehungsweise gekünstelt wirken, da man sonst relativ schnell an Authentizität einbüßt. Ob man beim Lächeln seine Zähne zeigt oder nicht – das kommt ganz auf Sie persönlich an, denn zwingend notwendig ist das nicht. In jedem Fall wirkt ein dezentes Lächeln sicherlich angenehmer, als eins, bei dem man sich Sorgen machen muss, jeden Moment gefressen zu werden.
Klassischerweise wählt man für eine Bewerbung ein Portraitfoto, zeigt darauf ein freundliches Gesicht und vielleicht auch etwas Schulterpartie. Für manche Jobs mag aber auch ein Ganzkörperbild oder ein Halbportrait (also Kopf und Oberkörper) sinnvoll sein. Dabei gilt: Überall da, wo man „etwas her machen“ muss, kann man auf diese Weise zeigen, dass man nicht nur ein hübsches Gesicht hat. In jedem Fall fallen Sie mit einem Halbportrait auf und können sich so noch einfacher von der Konkurrenz abheben.
Dezent ist hier die Devise. Gerade Frauen machen sich das Leben mit durchgestylten Frisuren und aufwändigem Make-up oft unnötig schwer. So haben beispielsweise verschiedenen Studien gezeigt, dass Frauen mit langen und offenen Haaren tendenziell eher inkompetenter eingeschätzt werden, als ihr Geschlechtsgenossinnen mit kurzen oder zum Zopf gebundenen Haaren. Für Männer mit langen Haaren gilt übrigens dasselbe. Und wenn man(n) gar keine Haare mehr hat? Nun, dann sollte die Glatze bitte nicht auf Hochglanz poliert werden, um zu verhindern, dass sie den Blitz reflektiert. Glänzen sollte man ohnehin eher durch die Inhalte der Bewerbung und nicht nur ausschließlich auf dem Foto.
Und was die Kleidungswahl angeht: wer sich unsicher ist, sollte sich so dezent wie möglich kleiden – was übrigens auch in Bezug auf das spätere Vorstellungsgespräch gilt – und gegebenenfalls auf ein schwarzweißes Foto zurückgreifen. Die Kleiderwahl sollte allerdings stets dem Job angemessen sein. Hier gilt also: Als Bauhelfer ist eine Krawatte eher weniger nötig, während Mitarbeiter einer Service-Hotline sich nicht unbedingt in Latzhose und Gummistiefeln ablichten lassen sollten. Zudem sollten Sie unter allen Umständen darauf achten, dass die Kleidung keine Flecken oder sonstige Ungereimtheiten aufweist.
Der Hintergrund eines Bewerbungsfotos ist der Grund schlechthin, warum man sich in die Hände eines professionellen Fotografen begeben sollte. Ein Hintergrund, der bei einem Menschen die Augen strahlen lässt, macht den nächsten unnatürlich blass. Den richtigen Hintergrund zu finden, ist tatsächlich eine Kunst für sich. Und bitte: Nicht am Strand von Santorin und auch nicht vor dem heimischen Apfelbaum – denn das ist nicht einmal für einen Nebenjob professionell genug.